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Amphitryon (altgriechisch; Ἀμφιτρύων «der doppelt Geplagte») ist eine Figur der griechischen Mythologie. Die älteste Überlieferung des Amphitryon-Mythos findet sich bei Hesiod, zu den ersten Dramatisierungen des Stoffs gehört die Version von Sophokles.

Unzählige Schriftsteller haben sich seither mit dem Stoff befasst, unter vielen anderen Molière, Heinrich von Kleist - und auch Jean Giraudoux. Gemäss Wikipedia gibt es über 50 verschiedene Werke rund um den Stoff!

In der von Margrit und Rudolf Jäggli überarbeiteten Komödie nach Kleist und Giraudoux begibt sich kein geringerer als Jupiter selbst auf Freiersfüsse und sorgt dabei in der Gestalt eines griechischen Feldherrn für Verwirrung.

Bist du's Amphitryon? Und um diese Frage dreht sich das Verwirrspiel dieser Produktion der Theatergruppe Burgdorf. (Marcel Gerber)

Hintergrundinformationen zum Stück

Amphitryon ist eine Tragikomödie in drei Akten von Heinrich von Kleist (1877 – 1811), die im Sommer 1803 in Dresden entstand. Die Uraufführung fand allerdings erst 1899 am Neuen Theater in Berlin statt.

Anfangs hatte Kleist nur eine deutsche Übersetzung von Molières (eigentlich Jean-Baptiste Poquelin (1622 – 1673) gleichnamigem Stück geplant. Vor allem im Schlussteil entfernte er sich aber immer weiter vom französischen Original und gab der reinen Gesellschaftskomödie Molières einen tieferen Sinn. Kleists Stück trägt auch heute noch den Untertitel «ein Lustspiel nach Molière».

«Amphitryon 38» nennt Jean Giraudoux (1882 – 1944) seine Komödie, weil es sich nach seinen Angaben um das 38. Bühnenstück dieses Namens seit der Antike handelt. Am 8. November 1929 wird es in der Comédie des Champs-Elysées unter der Regie von Louis Jouvet uraufgeführt. (Quelle: Wikipedia)

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Heinrich von Kleist

Jean Giraudoux

ProduktionTheatergruppe Burgdorf           
RegieRudolf Bobber
ChoreographieAnna Menge
DramaturgieMargrit und Rudolf Jäggli
BühnenbildHeinz Egger


Darstellende

Barbara Schmutz 
Margrit Jäggli 
Marie-Louise van Laer 
Rosemarie Salchli 
Stefanie Gubser 
Wilfred Burri 
Ruedi Käsermann 
Daniel Ulrich 
Hanspeter Meier 
Hansrudolf Kummer 
Rudolf Jäggli 
Martin Pfanner 
Godi Flückiger 

Medien-Bericht


«Der Bund» vom 10. Januar 1994

Wie Herkules entstand
Der Mythos von Jupiter, der sich in der Gestalt des Gatten Amphitryon zu Alkmene schleicht, um mit ihr den Halbgott Herkules zu zeugen, hat immer wieder Schriftsteller zu Texten - vornehmlich Theaterstücken - angeregt. Molière war einer der ersten, Heinrich von Kleist einer der tiefsinnigsten, Jean Giraudoux einer der frechsten. Die Theatergruppe Burgdorf ist, auf der Suche nach geeignetem Futter für ihren Spielhunger, auf den Amphitryonstoff gestossen.

Margrit und Rudolf Jäggli, zwei Protagonisten des Teams, unternahmen es, die Dialoge von Kleist und Giraudoux zu einer witzigen Collage zu verbinden. Entstanden ist dabei ein neues Stück mit dem Titel «Bist du's, Amphitryon?» - eine überraschungsreiche und originelle, heterogene und von unüberbrückbaren Kontrasten geprägte Theaterarbeit.

Der Regisseur Rudolf Bobber hat die initiativen Burgdorfer Spielleute zu kreativem Tun animiert und dabei (in Heinz Eggers auf das Wesentliche reduzierte Bühnenbild) eine Aufführung entwickelt, die sich sehen und hören lassen darf, obschon es ihm dabei leider nicht gelang, seine Helferinnen und Helfer auf ein einheitliches künstlerisches Niveau einzupendeln.

Den Mantel des verzeihenden Schweigens hatten einige Ensemblemitglieder allerdings durchaus nicht nötig - nicht Martin Pfanner als rührend begriffstutziger, in Aktion und Reaktion bemerkenswert souveräner Sosias, nicht Marie-Louise van Laer als haltungsvoll-noble Alkmene eins, nicht Hansruedi Kummer, der muntere Burgdorfer Hape Kerkeling, als wenidiger, listiger und bühnenbeherrschender Merkur und auch nicht Barbara Schmutz als mondän-lebenskundige Alkmene zwei. Ihre Kolleginnen und Kollegen liessen es nicht an Einsatz, an Konzentration und an gutem Willen fehlen - nur genügt das nicht immer. Martin Etter


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