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Originaltitel: «Taková láska», Prag, 1957

Sind die auf der Anklagebank sitzenden Personen schuldig, mitschuldig oder nicht schuldig? Die Urteilssprechung überlässt der Richter, bzw. die Richterin am Ende dem Publikum.

Im Stadttheater Bern wurde «So eine Liebe» 1968 als schweizerische Erstaufführung auf die Bühne gebracht. Kohout selbst war an der Premiere anwesend. Obwohl immer wieder betont wurde, dass es kein politisches Stück sei, galt der lang anhaltende Applaus sicher nicht nur der gelungenen Aufführung und dem Autor, sondern auch den damaligen politischen Umständen.

In einem Presseinterview sagte Kohout damals : «Ich kann mir nicht vorstellen, dass ich für den Rest meines Lebens etwas anderem dienen werde, als den Versuchen, einen Sozialismus mit menschlichem Gesicht aufzubauen.»

Autor

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Pavel Kohout wurde 1928 in Prag geboren. Nach dem Studium der Philosophie an der Karlsuniversität arbeitete er zunächst als Journalist und Rundfunkreporter. 1949/50 war Kohout Kulturattaché in Moskau, wurde aber als einer der intellektuellen Wortführer des Prager Frühlings 1966 aus der kommunistischen Partei ausgeschlossen. 1968 erhielt Kohout Publikationsverbot.

Gemeinsam mit Vaclav Havel verfasste er 1977 das Gründungsdokument der Bürgerinitiative «Charta 77».Im gleichen Jahr konnte er in Wien den grossen Staatspreis für Österreichische Literatur entgegennehmen. Heute lebt P. Kohout als freier Schriftsteller in Wien und Prag.

Er schrieb u.a. «So eine Liebe» (1957), «Die Reise um die Erde in 80 Tagen» (1961), «Josef Schwejk» (1964), «August, August, August» (1967), «Tagebuch eines Konterrevolutionärs» (1969). Seit 1965 ist Kohout auch als Regisseur eigener Filme und Hörspiele tätig.

ProduktionTheatergruppe Burgdorf           
RegieReto Lang
AssistenzHelga Zbinden, Susanne Kummer
Bühnenbild / Dramaturgie Heinz Egger
MusikDany Nussbaumer
Kostüme / MaskenMarie-Louise van Laer
GrafikStefan Kummer
Technisches PersonalChristina Wenger, Martina Stoll, Fritz Steiner, Peter Schläfli, Peter Friedli

Personen und Darstellende

Frau im TalarMarie-Louise van Laer
Lida MathisBeatrice Zbinden
Peter PetrusMartin Pfanner
Lida PetrusBarbara Schmutz
Milan StiborHans Rudolf Kummer
Stibors MutterMaja Weber
ToschekErnst Bechstein
MajkaAnnelies Lüscher
KralRonny Abegglen
Der KellnerJean-Pierre Dysli

Szenenbilder aus den Aufführungen von Angelo Liechti.

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Medien-Berichte


«Der Bund» vom 23. Oktober 2001

Die Liebe als Gerichtsfall
(...) Dass Urteile oft vorschnell gefällt werden, führt Regisseur Reto Lang in seiner bis zum Schluss packenden Inszenierung gekonnt vor Augen und versteht es dabei meisterhaft, mit den Gefühlen des Publikums zu spielen. Mittels raffinierter Rückblenden werden auf der atmosphärisch abgedunkelten Bühne Szene für Szene die verhängnisvollen Geschehnisse nochmals aufgerollt. Aufgrund der erdrückenden Beweislast landet einer nach dem anderen der vorerst nur Betroffenen unausweichlich selbst auf der Anklagebank.
Unterstützt wird die hervorragende darstellerische Leistung der zehn Laienschauspielerinnen und -schauspieler der Theatergruppe Burgdorf von der sparsam eingesetzten Musik und Geräuschekulisse Dany Nussbaumers. Dem erfahrenen Theaterkomponisten gelingt es ausgezeichnet, subtile Akzente zu setzen.



«Berner Zeitung BZ» vom 23. Oktober 2001

Gutes Theater im Casino
Die Theatergruppe Burgdorf bietet mit dem Stück «So eine Liebe» von Pavel Kohout beeindruckendes Theater. (...) Zu Beginn des Stückes stehen alle Beteiligten vor Gericht, wobei die Grenze zwischen Schauspielern und Zuschauern verfliessen. Alle hätten zum Tod des Mädchens Lida beigetragen. Die Richterin, grossartig dargestellt von Marie-Louise van Laer, betritt durch den Zuschauerraum die Bühne. Nur mittels Scheinwerfer und geschickt verschobenen Kulissen wird Szene um Szene des Geschehens aufgerollt. (...) Diese Darsteller arbeiten wie Profis. Reto Lang hat zusammen mit Bühnenbildner Heinz Egger und Dany Nussbaumer, der die Musik beisteuert, eine unglaublich eindrückliche Aufführung erzielt.


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